Dokumentarische Fotografie im Wochenbett
Das Wochenbett ist eine unvergleichliche Zeit, in der die Familie einen ersten gemeinsamen Rhythmus findet. Ein kleines Wunder bettet sich in die Mitte einer eingespielten Familie – der gewohnte Alltag gerät außer Takt und wird mit Liebe, Nähe und Chaos neugestaltet. Es sind kostbare Momente voller erster Male, so sensibel und intim wie sie in kein Fotostudio passen. Als dokumentarische Fotografin möchte ich euch einen Weg schenken, diese ersten Wochen in ihrer ganzen, ungestellten Schönheit, aber auch in ihrer ehrlichen Emotionalität zu erinnern.
Genau so, wie ihr seid.
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Kein Geburtsvorbereitungskurs der Welt bereitet eine Mutter auf die wunderschöne, aber oft auch schmerzhafte und emotional anstrengende Zeit des Wochenbetts vor. Wie intensiv diese ist, weiß ich aus eigener Erfahrung – und auch, wie verschieden sie von Kind zu Kind sein kann.
Bei meinem ersten Kind ging es mir schnell gut, so dass ich die Zweisamkeit mit meinem Sohn und das Umsorgt sein durch Mann und Familie richtig genießen konnte. Doch es war ungewohnt für mich, ein Baby zu haben, das 100% meiner Aufmerksamkeit brauchte, immerzu im Tuch an mir klebte oder in meinem Arm lag. Ein Besuch beim Fotografen war inmitten all dessen unvorstellbar. Mein zweiter Sohn schlief viel, fest und überall. Doch trotz seiner Entspanntheit, ging es mir körperlich nicht gut. Mein Körper brauchte viele Zeit und Unterstützung. Ich war erschöpft, keine strahlende Mutter mit rosigen Lippen in weißen Laken mit einem Baby im geflochtenen Korb. Kein Fotomodell. Und so kam es, dass ich selber Fotos machte, die meine liebsten Erinnerungen an das Wochenenbett lebendig halten. Ich liebe diese Bilder, doch einen wichtigen Bestandteil dieser Zeit, bilden sie leider nicht mit ab: Mich selbst.
Oft wünsche ich mir, ich hätte damals von dokumentarischer Fotografie gewusst. Darum freue mich sehr darüber, jungen Familien heute schenken zu können, was ich damals vermisste: Das Gefühl, genauso wie ich bin, in dem Chaos unserer Wohnung und dem außer-Takt-sein unseres Alltags, genau richtig für die Kamera zu sein. Dokumentarische Fotografie baut keine künstliche Schönheit, sondern sie fängt die echte Schönheit einer besonderen Zeit ein. Damit ist sie die passendste Kunstform überhaupt, um deine Zeit im Wochenbett als das zu erinnern, was sie wirklich ist: Eine Mischung aus vertrautem Kuscheln, benutzten Windeln und Still-Momenten zwischen herumfliegenden Kinderbüchern. Ein Schwebezustand der Unvollkommenheit einer sich liebenden Familie, die einen neuen Takt findet, und kurze Nickerchen auch Spucktuch behangenen Sofas hält.
Meine Bitte, wenn ich deinen Tag im Wochenbett begleiten darf, ist nur die eine: Stress dich nicht. Verstell dich nicht. Räum nicht extra auf. Ich freue mich darauf, euch zu erleben wie ihr wirklich seid, und euch als stille Beobachterin zu begleiten. Du wirst überrascht sein, wie schön eure spontane Dynamik in den kleinsten Momentan zu beobachten ist. Ganz ohne Zeitdruck, Fotostudio oder Show: Einfach, weil ihr ihr seid.